Dabei ging es in dem Gespräch speziell um die im Sommer anstehende Inklusion an Schulen. Im vergangenen Landtagswahlkampf versprach Heymann im Dialog mit den Betroffenen vor Ort dafür zu sorgen, dass die Anliegen und Ideen vor Ort konkret an die Entscheidungsträger in Hannover weitergegeben werden. Die Inklusion im schulischen Bereich bedeutet zunächst, dass Eltern ab August dieses Jahres einen Rechtsanspruch auf die Beschulung von Kindern mit einer Behinderung an einer Regelschule haben. Dies wurde auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention in einem Bundesgesetz bereits im Jahr 2009 festgeschrieben. „Wir sind uns einig, dass wir eine inklusive Beschulung unter bestimmten Voraussetzungen für alle Kinder möchten“, war sich die Runde sicher. Nur sei in der vergangenen Legislaturperiode wenig Konkretes für die Pädagogen auf den Tisch gelegt worden. In der Runde wurde beklagt, dass „abgewartet“ und „hingehalten“ wurde. Mit den jetzigen Rahmenbedingungen aus der vergangenen Legislaturperiode, sei die Inklusion an Schulen schwer umsetzbar und nicht zum Wohle der Kinder und der betroffenen Kräfte an den Schulen. Deutliche Worte fand Marc Busch als Leiter der Schule an der Lessingstraße: „Seit Jahren ist es unser Bestreben, für die Schülerinnen und Schüler die bestmögliche Beschulung anzubieten. Bisher gelingt uns dies mit gutem Erfolg. In der Zukunft besteht die erhebliche Gefahr, dass dieses an der Verfügbarkeit entsprechend ausgebildeter Sonderpädagogen scheitert. Dies gilt speziell hier im ländlichen Gebiet“, so Busch. Deshalb so die Forderung, müsse bereits bei der Ausbildung entsprechender Kräfte angesetzt werden.
Bisher leisten Förderschulkräfte umfangreiche Beratungsarbeit an Grundschulen. Diese wird nun noch einmal deutlich ausgeweitet. Somit werden vielfältige Lehrerfortbildungen im anspruchsvollen Feld Bereich „Beratung“ notwendig werden. Es wurde beklagt, dass das Berufsbild einer Lehrkraft immer schwammiger werde. Der SPD-Politiker Heymann betonte hingegen, dass er den Stellenwert von Grund- und Förderschulkräften gesteigert sehe. Durch die sich verändernden Gesetze, sind es gerade die Pädagogen, deren Stellenwert steige. Außerdem zeigte sich Heymann beeindruckt über die Kreativität der Wittmunder Pädagogen. Ohne viel Aufsehen haben es die Planer in Wittmund bereits seit 1999 geschafft mit dem sogenannten „Friedeburger Modell“ eine zwar nicht inklusive aber dennoch integrative Beschulung von Kindern mit und ohne Handicap zu ermöglichen. Es sei sogar gelungen, dass die Beschulung dezentral und wohnortnah an den nächst gelegenen Grundschulen stattfinde. Dies verdiene trotz der kritisierten Rahmenbedingungen großes Lob, so Heymann. Dieses Engagement führe dazu, dass in Zukunft individuell an einigen Grundschulstandorten in Kooperation mit allen Beteiligten die gemeinsame Beschulung umgesetzt werden kann. „Ich merke, dass hier alle Pädagogen voran gehen wollen. Nur wurden sie bisher ausgebremst“, so Heymann. Er nehme eine ganze Liste von Ideen und Anregungen mit für seine politische Arbeit und versprach den weiteren Kontakt nicht abbrechen zu lassen.
Heymann diskutiert mit Lehrern!
Grund- und Förderschulen sitzen mit Landtagsabgeordnetem an einem Tisch. Auf Einladung des Wittmunder Grundschuldirektors Reinhold Rommel und zahlreicher Kollegen wie dem Förderschulleiter Marc Busch, der Amtsärztin Frau Sabine Roos und weiterer Rektoren in der Stadt Wittmund und aus den umliegenden Gemeinden, traf sich Holger Heymann zu einer ersten Diskussionsrunde in der Wittmunder Finkenburgschule.