„Dieses Krankenhaus ist gut aufgestellt“

POLITIK Cornelia Rundt (SPD) zu Gast WITTMUND/HIN – Das Wittmunder Krankenhaus ist im Vergleich zu anderen Häusern in Niedersachsen gut aufgestellt. Das bescheinigte Cornelia Rundt, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (SPD), gestern in einer Runde nicht nur dem Krankenhaus- Geschäftsführer Alfred Siebolds, sondern auch vielen Ärzten. Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 30.8.2016, Heidi Hinrichs

v.l.n.r. Landratskandidat Holger Heymann, Ministerin Cornelia Rundt und MdB Karin Evers-Meyer.

Bei einem Rundgang über die derzeitige Baustelle des Funktionstraktes informierte sie sich über die Fortschritte der Maßnahme. Wie sie gestern mitteilte, hat das Land künftig die Möglichkeiten, Krankenhäuser aus drei Finanztöpfen zu fördern. Sie gab das Signal, dass Wittmund auch in der zweiten, für 2019 anvisierten Maßnahme Fördergelder erwarten kann. Derzeit liegt das Kostenvolumen für die Zukunft, so Siebolds, bei sieben Millionen Euro.

„Wittmunds Krankenhaus hat eine gute Zukunft“

GESUNDHEITSWESEN Niedersächsische Ministerin Cornelia Rundt besucht die Baustelle auf dem Krankenhausgelände

Die Sozialpolitikerin äußert sich zur Versorgung mit Ärzten und Pflegepersonal in der Zukunft.

VON HEIDI HINRICHS

WITTMUND – Das Land Niedersachsen will in den nächsten Jahren mehr für Krankenhäuser ausgeben. So teilte es gestern Cornelia Rundt, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (SPD) bei einem Besuch im Wittmunder Krankenhaus mit. Denn neben den 120 Millionen Euro, die jährlich für die 180 Krankenhäuser zur Verfügung stehen, wird es in diesem Jahr einen Strukturfonds durch den Bund geben, aus dem 47 Millionen Euro fließen, das das Land mit 50 Prozent gegen finanziert. Außerdem will  Euro aufstocken und zwar aus einem Sondervermögen. „So hoffen wir einfach, dass wir künftig durch finanzielle Förderung mehr erreichen können“, so Rundt zuversichtlich. Sie bescheinigte dem Wittmunder Krankenhaus, dass es ein Haus der Zukunft sei. Sie lobte die Ergänzung des Hauses durch Facharztpraxen, Apotheke, Gesundheitsamt, Bereitschaftsdienste und so weiter. Auch, dass das Haus einen Förderverein mit 500 Mitgliedern habe, der seit Gründung in 2003 Sachspenden im Wert von über 200 000 Euro geleistet habe, sei sehr erfreulich. Besonderes Lob sprach die Ministerin für die Wahl einer Patientenfürsprecherin aus, die das Krankenhaus jüngst durchführte. Im Hinblick auf die kriminellen Vorfälle im Krankenhaus Delmenhorst betonte sie, dass es sehr wichtig sei, wenn Menschen im Krankenhaus einen Ansprechpartner hätten, wenn ihnen etwas „unheimlich“ vorkomme. Es müsse eine Selbstverständlichkeit werden, dass Dinge zur Sprache kämen, ohne gleich einen Verdacht auszusprechen. Die Problematiken der Ärzteversorgung auf dem Lande und des Pflegenotstandes sprach sie ebenfalls an. Im Moment gäbe es noch keinen Mangel bei Ärzten, das Problem lasse sich aber für die Zukunft leicht ausrechnen. Bei der Pflege sei Niedersachsen absolutes Schlusslicht im Ländervergleich. Die Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege seien schlecht, entlohnt werde die gleiche Arbeit in unterschiedlichen Ländern leider sehr verschieden. Das merke man besonders an den Ländergrenzen. In Niedersachsen ausgebildete Pflegekräfte, die in der Nähe von Hamburg wohnten, pendelten gerne, weil sie in der Hansestadt wesentlich mehr für gleiche Arbeit verdienen. Wittmunds Krankenhaus-Geschäftsführer Alfred Siebolds dankte der Ministerin beziehungsweise dem Land Niedersachsen für die Förderung der laufenden Baumaßnahmen, mit denen der Funktionsbereich neu strukturiert wird. „Nach Abschluss der laufenden Baumaßnahme, voraussichtlich Ende 2018, muss die betrieblich-bauliche Weiterentwicklung unseres Krankenhauses durch die Neustrukturierung der Krankenpflegestationen fortgesetzt werden“, so Siebolds, der eine entsprechende Projektanmeldung ankündigte. „An dieser Stelle habe ich die herzliche Bitte, auch diese Baumaßnahme mit einem deutlichen Landeszuschuss zu fördern“, fügte Siebolds hinzu, woraufhin die Ministerin nicht sogleich zusagte, aber zumindest gute Hoffnung in das Projekt setzte, da das Krankenhaus zu den förderwürdigen Häusern im Land gehöre.