
Beekhuis erhofft sich von der Forderung vor allem einen Impuls für die etwas in den Hintergrund getretene Diskussion um mögliche Lösungen. Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam gegen diese Entwicklung eintreten und nach Lösungen suchen. Gerade für ältere und nicht so mobile Menschen sei der Hausarzt in der Nähe eine lebenswichtige Anlaufstelle, sagt Beekhuis. Aus Sicht des Politikers liegen bereits gute Vorschläge auf dem Tisch: „Jetzt muss gehandelt werden. Mehr Studienplätze für Medizin und zusätzliche Anreize für junge Ärzte, sich auf dem Land niederzulassen. Zu den Anreizen gehört auch die Bezahlung und das Angebot, Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können. Da kann der ländliche Raum punkten.“ Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung werden von den heute bundesweit tätigen rund 50 000 Hausärzten in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein Fünftel nicht mehr praktizieren. Von diesen Praxisaufgaben werde der ländliche Raum besonders betroffen sein. Die Konsequenzen hausärztlicher Unterversorgung seien nach Ansicht von Beekhuis auch hier im Nordwesten bereits sichtbar: „Im Rahmen meiner politischen Arbeit auf kommunaler Ebene sehe ich, wie Hausarztmangel direkt zu überfüllten Notfallambulanzen in den Krankenhäusern führt. Lange Wartezeiten und eine unzumutbare Arbeitsbelastung für die dort tätigen Ärzte und Pflegekräfte sind die Folge“. Und schließlich würden auch Bewohner stationärer Altenpflegeeinrichtungen unter der hausärztlichen Unterversorgung leiden. „Viel zu oft müssen pflegebedürftige Heimbewohner mit dem Rettungsdienst in die Klinik gefahren werden, was eine große Belastung bedeutet“, so Beekhuis.