Verbesserungen im ÖPNV sind überfällig

Die Mehrheitsgruppe Rot-Grün-Plus im Kreistag Wittmund will den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Wittmund möglichst zügig optimieren. „Friesen-Takt“, Abbau von Barrieren, Fahrplanverdichtungen und die Durchtarifierung auf der Schiene (dabei wird nur eine Fahrkarte für mehrere Verkehrsmittel gekauft) sind Elemente, mit denen sich die Politiker befassen werden.

Auf dem Foto von links Rainer Counen (VBN), Martina Esser, Martin Mammen, Gerhard Ratzel, Ulrike Schlieper, Christof Herr (ZVBN) und Heinz Buss.

Durch das neue Gesetz zur Sicherung der Ausbildungsverkehre erhält der Landkreis nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch Einfluss. „Damit haben wir mehr Möglichkeiten für überfällige Verbesserungen“, freute sich Gruppensprecher Heinz Buss (SPD). Voraussetzung ist allerdings ein Nahverkehrsplan, der jetzt auf den Weg gebracht werden muss.
Informationen über die Möglichkeiten des künftigen Nahverkehrs holten sich die Wittmunder Politiker der Mehrheitsgruppe in einer gemeinsamen Sitzung mit den Mitgliedern der Mehrheitsgruppe aus Rot, Grün und FDP im Kreistag Friesland in Jever.  „Dies ist der Anfang einer hoffentlich guten Zusammenarbeit“, so Martin Mammen (Grüne) über die Teilnahme der Friesländer. Natürlich geht es auch um die Frage, ob ein Beitritt zum Verkehrsverbund den Landkreisen Vorteile bringen könne.

Geschäftsführer Rainer Counen vom Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) und dessen Kollege Christof Herr (Zweckverband VBN) präsentierten Fakten über den 1997 gegründeten Verkehrsverbund und nannten Rahmenbedingungen für einen eventuellen Beitritt der Landkreise. Vier Städte und sechs Landkreise bilden den Zweckverband des Verkehrsverbundes, der eine Fläche von 9075 Quadratkilometern umfasst, im Vorjahr 173,2 Millionen Fahrgäste befördert hat  und mehr als 450 Buslinien sowie 6500 Haltestellen aufweist. An erster Stelle stehe die Verbesserung von Angebot und Fahrgastinformationen, berichteten die Gäste aus Bremen.

„Bei einem eventuellen Beitritt der Kreise müsse geklärt werden, ob es eine komplette Tarifintegration geben solle oder „nur“ eine tarifliche Kooperation. Auch über Vergabeverfahren müsse man sich einigen. Die Verluste, die bei der Durchtarifierung entstehen, müssten – am besten neutral – ermittelt und vom jeweiligen Kreis getragen“, werden so Christof Herr.

In der Diskussion wurde deutlich, dass es sinnvoll sein könnte, die Forderungen beider Landkreise zunächst in den eigenen Nahverkehrsplänen zu definieren. „Uns geht es in jedem Fall um mehr als nur den Schülerverkehr, es geht um eine bessere Gesamtstruktur, um mehr ÖPNV für die Bevölkerung“, betonte Martin Mammen.  Dabei müsse man an die Schnittstellen der Kreise denken und die Pläne aufeinander abstimmen, regte Heinz Buss an. Lösungen sollen in einer ÖPNV-Arbeitsgruppe gefunden werden.
Beide Gruppen nahmen aus dem Treffen die Aufgabe mit, die gehörten Informationen zu bewerten und sich anschließend  wieder in gemeinsamer Runde darüber abzustimmen, wie es mit dem ÖPNV weitergehen soll.