Die jüngste Klausurtagung der SPD Kreistagsfraktion in Bad Zwischenahn (der Anzeiger berichtete) nutzte Landrat Holger Heymann, um den SPD Kreistagsabgeordneten einen Überblick über die aktuelle Situation des Landkreises Wittmund zu verschaffen.
Fraktionsvorsitzender Heinz Buss wies zu Beginn des Vortrages des Landrates darauf hin, dass für die SPD Kreistagsfraktion die Zukunft des Landkreises im Vordergrund stünde. Dazu gehöre unabdingbar der weitere Konsolidierungskurs, den der Landkreis in den letzten Jahren eingeschlagen hat.
Landrat Heymann bejahte die Notwendigkeit einer Konsolidierung und wies auf die finanzielle Entwicklung der letzten Jahre hin, bei denen der Landkreis mit massiven jährlichen Fehlbeträgen zu kämpfen hatte. Mittlerweile sei das „Tal der Tränen“ durchschritten, allerdings habe das auch 16 Jahre gedauert. Inzwischen sei der Landkreis Wittmund – haushalterisch betrachtet – solide aufgestellt.
Ging man bei der Aufstellung des Etats 2017 noch davon aus, so Landrat Heymann, dass mit einem Fehl von rund 600.000 Euro zu rechnen sei, zeichne sich jetzt für die Jahresrechnung erfreulicherweise ab, dass der Haushaltsausgleich gelingen könne.
In gleicher Weise erfreulich sei die Entwicklung bei den Schulden, Ende 2017 werden sie bei 21,4 Millionen Euro liegen. Das sei der niedrigste Stand seit vielen Jahren (genau: seit 1992), alleine 17,4 Millionen seien dabei über Kreditmarktmittel finanziert.
Der Gesamthaushalt 2017, der ein Volumen von rund 122 Mio. Euro beinhalte, sei nach wie vor geprägt von den Soziallasten in Höhe von ca. 70 Mio. Euro. Dies sei der „dickste Brocken“ im Haushaltsplan, im Bereich der Eingliederungshilfen beim Sozialamt sei aufgrund der demografischen Entwicklung im Kreisgebiet mit weiter steigenden Kosten zu rechnen sei.
Allgemein wies Landrat Holger Heymann in seinen Ausführungen darauf hin, dass die gute finanzielle Situation auch der allgemeinen, konjunkturellen Situation in Deutschland geschuldet sei. Insgesamt jedoch sei man auf einem guten Weg.
Fraktionsvorsitzender Heinz Buss sagte die Unterstützung der SPD Fraktion auf diesem Weg zu, betonte jedoch, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit den kreisangehörenden Gemeinden unerlässlich sei, um das Ziel einer Konsolidierung zu erreichen.