

Gruppensprecher Heinz Buss betonte, dass sich die Mehrheitsgruppe immer stark für die Umsetzung der Inklusion eingesetzt habe. Das Gespräch mit den Leitern der Förderschulen zeige, dass es den Politikern wichtig sei, direkt aus der täglichen Schulpraxis Erfahrungen mit in die Kreis- und Landesgremien zu nehmen.
Zentrales Thema war die aktuelle Frage zur vorübergehenden Wiedereinrichtung der fünften Klasse im Förderschwerpunkt Lernen. Hier muss die Kreispolitik kurzfristig entscheiden, ob ein entsprechender Antrag gestellt werden soll.
„Unter den aktuellen Bedingungen gibt es Schülerinnen und Schüler, die in unseren Schulen scheitern und deren pädagogischer Förderbedarf keine Unterstützung in der schulischen Inklusion findet“, so Schulleiter Regner in der Eröffnung der Debatte.
Wenn dies gelingen solle, müssten sich wesentliche Rahmenbedingungen wie vorrangig die Unterversorgung von Lehrkräften verbessern.
Marc Busch, auch Leiter der Planungsgruppe für das vom Landkreis beantragte Regionale Zentrum für schulische Inklusion und Matthias Regner führen im Weiteren aus, dass für das Gelingen von Inklusion in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und Emotionale- Soziale Entwicklung der Landkreis zusätzliche finanzielle und konzeptionelle Unterstützung beispielsweise in Mobile Dienste geben könnte.
Auf die Frage nach der Zukunft der Förderschulen antwortete Rektor Regner: „Im Förderschwerpunkt Lernen sind unsere jüngsten Schüler zur Zeit in der 6. Klasse. Spätestens in vier Jahren ist mit diesem Förderschwerpunkt in Wittmund und Esens Schluss. Der Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung ist stabil und die Elternentscheidung „Förderschule“ eindeutig. Hier müssen die Überlegungen zur Schulentwicklungsplanung auf Kreisebene unbedingt zeitnah fortgesetzt werden.“
MdL Jochen Beekhuis stellt abschließend klar, dass er keinen Sinn in der Wiedereinführung der 5. Klassen im Förderschwerpunkt Lernen sieht, unabdingbar sei ein besseres Konzept zur Stärkung und Fortführung der Inklusion an den Regelschulen gibt. „Hier wird sonst nur aufgeschoben, und in einigen Jahren stehen wir wieder vor den gleichen Problemen“, so Beekhuis.
„Kein Kind würde von sich aus die Förderschule wählen“, unterstrich Ulrike Maus in der regen Diskussion. Statt einer Verschiebung solle der eingeschlagene Weg beibehalten werden und die Inklusion gestärkt werden muss.
Dies sah auch Karin Emken so und befürchtete, dass die Wiedereinführung der fünften Klassen im Förderschwerpunkt Lernen an der Förderschule die ohnehin schon knappen Ressourcen an Förderschullehrerstunden zusätzlich belasten würde.
Gruppensprecher Heinz Buss kündigte weitere Gespräche mit dem Kreiselternrat, den Förderschulen und weiteren Schulleitern an: „Wir machen uns die Entscheidung nicht leicht, es geht in erster Linie um die bestmögliche Schulform für Kinder“. Der Landkreis sei mit dem Arbeitskreis Inklusion und dem geplanten regionalen Zentrum für schulische Inklusion auf einem guten Weg.
Gemeinsam mit der Verwaltung werde die Mehrheitsgruppe RotGrünPlus versuchen, die Rahmenbedingungen für das bessere Gelingen der schulischen Inklusion zu verbessern, MdL Beekhuis sicherte zu, sich für eine bessere Lehrerversorgung einzusetzen.
Bei einem abschließenden Rundgang durch das Schulgebäude zeigten sich die Kreispolitiker beeindruckt vom Förderzentrum Esens in seiner pädagogischen und pflegerischen Ausstattung.