Der Einladung des Kreisvorsitzenden Eike Cornelius und Anke Glomme, Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion, waren 18 Genossen gefolgt, darunter auch Siemtje Möller, MdB. Sie schaute auf zwei Jahre im Bundestag zurück, blickte auf die Ist-Situation und richtete dann den Blick nach vorn. „Wir haben ein Problem im Vermitteln unserer Botschaft“, sagte Möller, deren Arbeit einhellig gelobt wurde. Deutschlandweit verliere die SPD dramatisch an Erststimmen. Man müsse sich darauf einstellen, in Niedersachsen sechs Direktmandate zu verlieren. Sie schränkte ein: „Hier in der Region sind wir sehr stark. Wir müssen alles dafür tun, dass das auch so bleibt.“ Denn man müsse damit rechnen, dass es im nächsten Jahr Neuwahlen geben könne. Eine Aussage, mit der sie nicht jeden im Raum überraschte. Eike Cornelius, selbst Gegner der Großen Koalition, betonte: „Wir brauchen davor keine Angst haben. Wir machen das gut hier und sind nah an den Bürgern.“ Der Kreisvorsitzende nannte für die Fraktionsarbeit insbesondere die Themen touristische Wertschöpfung im Binnenland, bezahlbares Wohnen an der Küste, Erzieherausbildung und kostenfreie Kitas, Ärzteversorgung und Pflege, die Standortsicherung des Krankenhauses Wittmund mit einer Wiederangliederung der Geburtenstation sowie den ÖPNV. Alle Genossen forderten einhellig eine Resolution, in der sich gemeinsam gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus positioniert wird. Der Gastgeber der SPD-Zukunftswerkstatt, Joke Pouliart, hatte zuvor über ein nachhaltiges Tourismuskonzept informiert, das Chancen zu einer dauerhaften und nicht mehr saisonabhängigen Belegung biete. Zugleich warnte er vor „Overtourism“, einer Entwicklung, die zu Konflikten zwischen Einheimischen und Besuchern führe. Die Problematik gebe es nicht nur in Venedig, sondern auch bereits in Kiel oder Travemünde.
Keine Angst vor Neuwahlen
Siemtje Möller lobt Arbeit der SPD in der Region. Nachhaltigkeit und Wandel – das waren die beiden großen Themen der SPD bei ihrer Klausurtagung im Gulfhof Friedrichsgroden. Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 11.11.19
